Der Gemeindename 

Eine erste urkundliche Nennung des Dorfes findet sich um etwa 1050 in einem Vertrag des Brixner Bischofs Altwin:
Man schreibt LIUBSCAH oder auch LIUBISACH. Der Dorfname ändert sich häufig, wohl je nach Laune des Aktenschreibers, das Grundwort aber ist "liub", das sowohl im Altslawischen als auch im Althochdeutschen "nett" oder "angenehm" bedeutet.

Noch um 1503 schreibt man LEWSACH, das sich bald zu LEUSSACH (1545) ändert und im Laufe der Jahre zum vertrauten LEISACH wird.

Es darf angenommen werden, dass das Gebiet von und um Leisach wegen der günstigen und sonnigen Lage schon zur Zeit der Kelten (Laianken) ein begehrtes Siedlungsgebiet gewesen sein muss. Zur Römerzeit führte eine Straße von Agunt über Leisach und Burgfrieden nach Brixen (Römerstein in Burgfrieden). Eine Siedlung in dieser Zeit ist geschichtlich nicht erwiesen, doch dürfte es im Gebiet des heutigen Leisach einzelne Höfe gegeben haben. Erst während der Slawenzeit soll eine geschlossene Siedlung mit der Bezeichnung "Liubscach" oder "Liubisach" entstanden sein.

Um 1060 wird "Liubisach" in einer Brixner Urkunde erstmals erwähnt. Um 1100 übergibt Graf Heinrich von Lechsgemände dem Bischof von Brixen ein nicht näher bekanntes Schloss bei Liubisach. Dieses "Schloss" war mit Sicherheit die Neuenburg oder Nivenburg, auf der die Herren von Nivenburg hausten. Urkundlich werden Alban, Heinrich, Conrad und Hugo die Nivenburger genannt: Diese waren wohl zu Anfang Ministerialen der Brixner Bischöfe, dann aber Dienstleute der Görzer Grafen. Diese Nivenburg war somit die Kernzelle der späteren Klause, die man schon bald (1253) als "Lienzer Klause" bezeichnete.
Erwähnenswert ist noch ein anderer "Burgstall" auf Leisacher Boden. Diese sagenumwobene kleine Befestigungsanlage am Abhang des Schlossberges wurde lange Zeit für die Nivenburg gehalten; erst neuere Forschungen erbrachten den richtigen Standort.
Dieses "Rabagschlössl", wie es im Volksmund bezeichnet wird, war wohl eine der vielen Burganlagen im Kranz um Lienz und sicher zum Schutz der Stadt von den Görzern im 13. Jhdt. erbaut. Nur noch karge Reste dieser Burg blieben erhalten. Um 1300 wird im Urbar (= Verzeichnis von Herrschaftsgründen und ihren Einkünften) der Görzer Grafen Liubisach als einer der Hauptorte des Amtes Lienz genannt.
1545 wird in einer Steuerbeschreibung des Pustertales auch die "Rotte Leussach" erwähnt.

 


Katastrophen

Aus der Kirchenchronik kann entnommen werden, dass es 1684, 1734 und 1749 zu Großbränden im Ortskern kam, bei denen zwischen 5 und 6 Häusern und zum Teil auch die Kirche dem Feuer fast gänzlich zum Opfer fielen.

Auch im Jahr 1809 wurde Leisach im Zuge der Franzosenkriege fast zur Gänze eingeäschert. Eine weitere Feuersbrunst, der 5 Häuser zum Opfer fielen, datiert in das Jahr 1905.
In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts drang das Wasser der Drau bis an den Rand des am sonnseitigen Hang gelegenen Dorfes vor und überschwemmte große Teile des in der Talsohle gelegenen Gemeindegebietes.

1917 kam es neuerlich zu einer Wasserkatastrophe, bei der fruchtbarer Boden verwüstet wurde. Bei den großen Hochwasserkatastrophen der Jahre 1965 und 1966 konnte die Drau zwar in ihrem Bett gehalten werden, kleinere Bäche aber vermurten einzelne Dorfteile.


Familiennamen

Der am häuigsten auftretende Familienname ist "Senfter". 

 

Bedeutende Persönlichkeiten von Leisach

Franz Raßner

geboren in Leisach und Bildhauer in Sterzing, gestaltete und stiftete 1681 für die Kirche in Leisach einen Altar, von dem heute noch die Pieta und ein großes Kreuz erhalten sind.


Michael Raßner

ein Bruder des Franz Raßner, wirkte als Bildhauer in Brixen. Er gestaltete 1716 die Madonna, die heute am Johannesplatz in Lienz auf einer Säule steht.

Jacob Gliber (1825 bis 1917)

seine sehenswerten Gipsreliefs schmücken das alte Gemeindehaus (vormals "Schwinger"), das dem Künstler als Alterssitz diente. Der in Ainet geborene, in München und Wien geschulte Bildhauer schuf bedeutende Werke aus Holz und Stein für die Stiftskirche in Admont, die Votivkirche in Wien, den Toblacher Kalvarienberg und das Pfarrhaus in Ainet. Auch als Volkssänger war Gliber bis ins hohe Alter tätig und anerkannt.


Fridolin Zanon (1923 - 2006)

Landesrat der Tiroler Landesregierung von 1975 bis 1989; vielfältige Auszeichnungen von Bund, Land, Verbünden; Ehrenbürger der Gemeinde Leisach





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