Die Lienzer Klause

Eine halbe Gehstunde vom Dorf Leisach entfernt liegt die Lienzer Klause. Unter einer Klause verstand man eine Befestigung zur Absperrung und Verteidigung der Straße.Lienzer.Klause.Burgfrieden Die Ãltesten Teile der Lienzer Klause stammen aus dem Jahr 1240 und wurden vom Bischof von Brixen zum Schutz gegen die Görzer Grafen errichtet. Bald geriet die Befestigung jedoch in die Hände dieses Grafengeschlechtes. Um 1670 wurde sie im Hinblick auf die drohende Türkengefahr verstärkt. Seit dem 14. Jhdt. war die Lienzer Klause nachweisbar der Sitz eines eigenen kleinen Gerichtes, das erst 1806 mit dem Landgericht (Sitz in Lienz) vereinigt wurde. Aus einem Weistum über das Gericht Lienzer Klause aus dem Jahre 1599 erfahren wir: "Die Untertanen des Gerichts müssen in der Zeit der Not, so ein Geschrei von Ungläubigen oder sonsten von Feinden auskommt, ihr Weib und Kind, Hab und Gut verlassen und also der Klausen zur Rettung und Beschützung bereit sein." Dafür waren sie vom 
Marktzwang der Stadt Lienz befreit und durften ihre Erzeugnisse überall in der Grafschaft Tirol, wo sie wollten, zum Kauf anbieten. In den Franzosenkriegen von 1809 erlangte die Klause noch einmal strategische Bedeutung. In einem heldenhaften Gefecht verwehrte das Pustertaler Aufgebot dem französischen General Rusca den Weitermarsch durchs Pustertal. Ein Gedenkstein vor der Klause trägt folgende Inschrift:
"Am 8. August 1809 wurde die Lienzer Klause von den Tirolern unter den Schützenkommandanten Anton Steger, Georg Hauger, Adam Weber, Josef Achamer und Markus Hibler heldenmutig gegen eine zwanzigfache Übermacht von Franzosen und Italienern verteidigt und der französische General Rusca, der gerade 10 Dörfer um Lienz niederbrennen ließ, zum Abzug von Lienz dadurch gezwungen."
Unter den niedergebrannten Dörfern befand sich auch Leisach, in dem nur zwei Häuser von den Flammen verschont blieben.ThemenwegKlauseAlbin Egger-Lienz verewigte das Gefecht in der Lienzer Klause am 8. August 1809 in seinem berühmten Bild "Das Kreuz", das die Tiroler Landstürmer mit einem von Georg Hauger vorangetragenen Feldkreuz zeigt. Georg Hauger war ein Student aus Freiburg im Breisgau, der freiwillig die Tiroler Freiheitskämpfer unterstützte. Er schloss sich den Pustertaler Landstürmern an, die die 
Lienzer Klause verteidigten. Als eine zu weit vorgedrungene Abteilung weichen musste und von den Franzosen zerstreut wurde, sammelte er die Fliehenden und führte sie, ein Kreuz vorantragend, in die Klause zurück. 1823 befand sich Georg Hauger in der kleinen Gruppe von Kaiserjägeroffizieren, die Andreas Hofers Gebeine aus Italien nach Tirol brachte, wo sie in der Innsbrucker Hofkirche beigesetzt wurden. Hier ruhen auch seine sterblichen Überreste neben denen Speckbachers und Haspingers. 
Heute ist die Lienzer Klause eine Ruine. Durch private und öffentliche Mittel wird ihr totaler Verfall verhindert. 
(zit. Oberwalder, Josef, BK 1993, S 136)

Um dem Verfall der Ruine entgegen zu wirken wurde im Oktober 2011 der Verein zur Erhaltung, Pflege, Instandsetzung und Erforschung der Lienzer Klause gegründet. Er bezweckt die Erhaltung der derzeitigen Bausubstanz sowie - je nach finanziellen Möglichkeiten - auch eine Instandsetzung der Wehranlage.

Die zur Ruine verfallene Klause wird seit 1973 sukzessive renoviert. Trotzdem entgeht Besuchern der Lienzer Klause kaum, wie sehr der Zahn der Zeit die Burgmauern bearbeitet.Logo.Klause.Verein

Vorrangiges Ziel des Vereins ist es mit Beiträgen von Förderern, Mitgliedern, Spenden aber auch Veranstaltungen die Lienzer Klause als unser aller KULTURgut zu erhalten.
Mit diesem Zeichen an die Öffentlichkeit ist es jedem Einzelnen möglich den Erhalt der Klause zu unterstützen.

Zur Homepage: www.lienzer-klause.at